„Das Verständnis der Biomassepolymerisation hat sich erheblich weiterentwickelt“
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„Das Verständnis der Biomassepolymerisation hat sich erheblich weiterentwickelt“

Jun 08, 2023

Teemu Piesanen, F&E-Chemiker CH-Polymers, erläutert die Entwicklungen bei biobasierten Beschichtungen. Interview von Bettina Hoffmann

Für welche Art von Anwendung sehen Sie derzeit die größte Leistungssteigerung biobasierter Beschichtungen?

Teemu Piesanen: Die Möglichkeiten biobasierter Beschichtungen sind vielfältig – von der Kunststoffextrusion über Faserbeschichtungen bis hin zu Architektur- und Industriefarben. Anbieter bieten eine ähnlich breite Palette an Technologien für den Einsatz in diesen „Bio“-Beschichtungen an – zum Beispiel Massenbilanz, Biomonomere und Biomasse.

Alle diese Technologien sind umstritten und erfordern Kompromisse, sei es bei Kosten, Leistung, Methodik oder CO2-Fußabdruck. Erste Fortschritte sehen wir bei den Biomassetechnologien – in der Regel sind die Kosten akzeptabel und da viele davon aus Abfallströmen stammen, ist der CO2-Fußabdruck normalerweise gut.

Bisher lag die Einschränkung in der technischen Leistung, die ihren Einsatz auf Anwendungen mit weniger anspruchsvollen Leistungsanforderungen beschränkte.

Basierend auf jahrelanger Forschung und Praxiserfahrung hat sich das Verständnis der Biomassepolymerisation erheblich weiterentwickelt. Dieses Wissen hat in letzter Zeit die Entwicklung von Bindemitteln mit verbesserter technischer Leistung ermöglicht und damit ein viel breiteres Spektrum an Beschichtungsanwendungen für Bindemittel mit Biomasseanteil eröffnet.

Welche neuen nachhaltigen Komponenten haben Sie in letzter Zeit gesehen? Was steht ganz oben auf Ihrer Wunschliste?

Bananen: Bei vielen der neu angebotenen Rohstoffe handelt es sich um biobasierte Monomere unterschiedlicher Art. Diese sind in der Regel teuer und können einen höheren CO2-Fußabdruck haben als ihre fossilen Verwandten. Selbst wenn man sie also als „Bio“ bezeichnen kann, sind sie nicht unbedingt nachhaltiger.

Im Gegensatz dazu wird in Finnland viel mit Polysacchariden geforscht, die aus Nebenabfällen der Forstwirtschaft gewonnen werden. Dies ist eine der größten Industrien Finnlands und macht einen erheblichen Anteil des nationalen BIP aus.

Auf meiner Wunschliste wünsche ich mir noch mehr dieser biobasierten Bausteine ​​– nicht nur im Labormaßstab, sondern auch im industriellen Maßstab verfügbar. Das Gleiche würde ich zu Monomeren aus recycelten Quellen sagen – zum Beispiel Styrol und Methylmethacrylat.

Die Vorräte bleiben begrenzt und die Kosten sind hoch, obwohl es Technologien für das Recycling von Monomeren gibt, eine Hochskalierung jedoch weiterhin erforderlich ist. Mit recycelten Rohstoffen könnten wir mehr Nachhaltigkeitswert erzielen.

Diese Bausteine ​​müssen in großem Maßstab und zu angemessenen Kosten verfügbar sein, wenn wir die Leistung weiter verbessern und den Einsatz biobasierter und nachhaltiger Beschichtungen ausweiten wollen.

Veranstaltungstipp

Biobasierte Systeme stehen auch im Mittelpunkt der EC Conference Bio-based and Water-based Coatings am 14. und 15. November in Berlin. Auf der Konferenz erfahren Sie mehr über die neuesten Entwicklungen bei biobasierten und wasserbasierten Beschichtungen.

Für welche Art von Anwendung sehen Sie derzeit die größte Leistungssteigerung biobasierter Beschichtungen?Teemu Piesanen: Welche neuen nachhaltigen Komponenten haben Sie in letzter Zeit gesehen? Was steht ganz oben auf Ihrer Wunschliste?Bananen:Veranstaltungstipp